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Title: "Es war eine unglaubliche Zeit!"
Author: Theo LehmannClick here to get further informations
Location: Junge Freiheit 2019-12-20
Language: german (Germany, Austria, Liechtenstein, Switzerland)
Category: Interview
Date/Time: 20.12.2019
Pages: 4
ID: 31748
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Keywords: "Es war eine unglaubliche Zeit!"

Vor dreißig Jahren feierten die Deutschen nach Jahrzehnten der Teilung erstmals wieder gemeinsam Weihnachten. Theo Lehmann, damals als erfolgreichster deutscher Jugendpfarrer im Fadenkreuz der Stasi, war dabei.

Moritz Schwarz

Herr Dr. Lehmann, wie war das vor dreißig Jahren: das erste Weihnachtsfest nach dem Fall der Mauer?
Theo Lehmann: Es war eine unglaubliche Zeit! Obwohl ich sicher war, dass die DDR eines Tages zusammenbrechen und die Teilung unseres Landes überwunden sein würde, habe ich vor dem Herbst 1989 nicht geglaubt, dass das noch zu meinen Lebzeiten passieren würde.

Es war nach 28 Jahren Mauer das erste gemeinsame Weihnachtsfest der Deutschen.
Lehmann: Geteilt waren wir schon seit der Potsdamer Konferenz 1945. Aber richtig, bis zum Bau der Mauer am 13. August 1961 konnte man noch über die Zonengrenze hin und her, um etwa Verwandte zu besuchen oder gemeinsam Weihnachten zu feiern. Und nun war das, nach fast dreißig Jahren - kaum zu fassen! -, erstmals wieder zu Weihnachten 1989 möglich. Doch waren es unglaublich turbulente Tage damals, nicht das, was man unter adventlicher Ruhe und weihnachtlicher Besinnlichkeit versteht. An das eigentliche Weihnachtsfest kann ich mich deshalb auch nicht mehr erinnern. Wohl aber an meine Weihnachtspredigt, die ich in der Chemnitzer Lutherkirche gehalten habe. Es ging um Kapitel 3 der Offenbarung und das Thema "Wach auf!", und ich sagte unter anderem: "Freiwillig hat die SED uns keinen Millimeter Freiheit eingeräumt. Deshalb müssen wir wachsam sein! Wachsam, damit die nie wieder die Macht kriegen, egal unter welchem Namen sie auftreten. Denn Menschen, die uns vierzig Jahre lang", die DDR war 1949 gegründet worden, "belogen haben, glauben wir kein Wort. Können wir nicht vertrauen, dürfen wir nicht vertrauen! Misstrauen und Wachsamkeit gegenüber allen, die bisher über uns geherrscht haben, ist die erste Bürgerpflicht! Das ist der Preis der Freiheit."

Gesagt haben Sie das vor 5.000 Jugendlichen, im Rahmen Ihres Jugendgottesdiensts, des größten, den es in der DDR gab.
Lehmann: Nicht nur in der DDR - meines Wissens gab es auch in Westdeutschland nichts Vergleichbares. Wobei die Schätzung der Teilnehmerzahl zwischen fünf- und dreitausend lag und ich daher dreitausend bevorzuge. Dreißig Jahre lang haben wir ab 1971 einmal im Monat diesen Jugendgottesdienst veranstaltet, wobei wir ihn stets zweimal nacheinander feiern mussten, weil die Räume höchstens die Hälfte der Menschen fassen konnten. Und die Teilnehmer kamen nicht nur aus Chemnitz und Umgebung, sondern reisten aus allen möglichen Bezirken der DDR an.

Warum hatte ausgerechnet Ihr Jugendgottesdienst solchen Erfolg? War er politisch?
Lehmann: Nein, im Gegenteil. Obwohl ich, aus christlichem Elternhaus stammend, immer schon ein Gegner der SED-Diktatur und des Kommunismus war, habe ich Politik in meinen Predigten gemieden, ging es mir doch darum, das Evangelium zu verkündigen und Menschen zu Jesus zu bringen. Ich kann Ihre Frage allerdings nicht beantworten...
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