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Title: Bibelkurs - Teil 043/104 - Bei den Psalmen beten lernen - Teil 1/3
Author: Gerhard Hägel
Passage: Matthäus 26, 30 (Matthäus-Evangelium, Mt.) und 2. Samuel 23, 1-2 und Matthäus 18, 20 (Matthäus-Evangelium, Mt.) und Psalm 1, 1-6 (Psalmen) und Psalm 2, 1-12 (Psalmen)
Language: german (Germany, Austria, Liechtenstein, Switzerland)
Category: Bible study
Date/Time: 16.03.2002
Pages: 5
ID: 35279
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Keywords: Der Psalter ist das meistgelesene Buch der Bibel. Er hatte schon immer eine besondere Anziehungskraft. Nicht von ungefähr gibt es in der Regel das Neue Testament mit den Psalmen dazu. Die Psalmen sind auch das am häufigsten zitierte Buch im Neuen Testament. Daraus kann man schließen, dass die Christen der Urgemeinde viele Psalmen auswendig konnten. Denn zitieren kann man nur, was man im Kopf hat. In den ersten Jahrhunderten gab es viele Christen, die "den ganzen David" (= die Psalmen) aufsagen konnten. In einer orientalischen Kirche war das sogar Voraussetzung, um ein geistliches Amt übernehmen zu können.
Wichtiger als dies alles ist, dass Jesus selbst mit den Psalmen lebte. Nach dem letzten Mahl beim Passa-Fest hat Er mit seinen Jüngern vor dem Aufbruch zum Ölberg nach jüdischer Tradition das "kleine Hallel" gesungen, das sind die Psalmen 113 bis 118 (Matthäus 26, 30). Als Jesus am Kreuz starb, betete ER mit Psalmen auf den Lippen (Psalm 22 und Psalm 31). - Was uns durch das ganze Leben begleitet hat, das bewegt uns auch in den letzten Stunden unseres Lebens.
Der Psalter erfüllte das Leben der Gläubigen - seit David - durch drei Jahrtausende. Als Martin Luther als Professor für Theologie nach Wittenberg berufen wurde, hat er die erste Vorlesung zwei Jahre lang (1513-1515) über den Psalter gehalten, dann folgte der Römerbrief. In dieser Zeit fand Luther nach langen inneren Kämpfen zum Glauben an Christus. In der Vorrede zum Psalter (1528) schreibt er: "Den Psalter möchte man wohl eine kleine Biblia heißen. Da siehst du allen Heiligen ins Herz." - C.H. Spurgeon hat vier dicke Bände im Lexikon-Format über die Psalmen herausgegeben, die zu einem Standardwerk geworden sind. - D. Bonhoeffer schrieb 1940 ein Büchlein über "Das Gebetbuch der Bibel", wofür er eine Geldbuße zahlen musste, weil er sich damit für die Juden einsetzte. Er hielt sich mit den Vikaren in seinem Predigerseminar in Finken-walde an die in vielen Kirchen durch Jahrhunderte gepflegte Tradition, in einem Monat alle 150 Psalmen zu lesen, um dadurch tiefer einzudringen in dieses wichtige Buch der Heiligen Schrift. In seiner erwähnten Schrift betont Bonhoeffer, dass Christus die Mitte der Psalmen ist. Er weist auf Davids letzte Worte vor seinem Tod hin (2. Samuel 23, 1+2): "Es spricht David, der Gesalbte des Gottes Jakobs, der liebliche Psalmsänger Israels: Der Geist des HERRN hat durch mich geredet und Seine Rede ist auf meiner Zunge." So dass Bonhoeffer sagen konnte: "In den Psalmen Davids spricht der verheißene Christus selbst. Die Gebete Davids wurden von Christus mitgebetet oder vielmehr Christus betete sie in Seinem Vorläufer David." Schon Augustin (400 n.Chr.) sagte: "Wir beten den Psalm mit Christus und ER betet dabei in uns." - Wer also die Psalmen meidet und meint, irgendwie schon beten zu können, der weiß gar nicht, dass er am Zentrum vorbeigeht, in dem Christus am Werk ist.
Aber auch heute ist ein starkes Interesse an den Psalmen zu verspüren. - Vor drei Jahren erschien ein Buch "Als mich die Stille rief" von Kathleen Norris, (Goldmann-Verlag München). Die Autorin berichtet darin von ihren Erfahrungen als Gast in einem Benediktiner-Kloster, in dem das Singen der Psalmen (im monatlichen Zyklus der ganze Psalter) zum täglichen Ritual gehörte. Sie war davon zutiefst beeindruckt. Das Buch ist zu einem Bestseller geworden. - 1977 wurde der bekannte junge Mathematiker und brillante russische Schachspieler Anatoli Scharanski wegen seiner wiederholten Versuche, nach Israel auszuwandern, verhaftet. 13 Jahre verbrachte er in sowjetischen Lagern. Von morgens bis abends vertiefte er sich in die 150 Psalmen (auf Hebräisch). Er schreibt: "Mein Gefühl von Verlust und tiefer Trauer weicht allmählich einer strahlenden Hoffnung." Seine Frau reiste in dieser Zeit um die ganze Welt, um die Öffentlichkeit auf sein Schicksal aufmerksam zu machen. Sie sagte: "Mein Mann sitzt in einer einsamen Zelle im Gefängnis in Chistopol mit keinen anderen Gefährten als den Psalmen Davids." - Ähnliches berichteten die "Shelter-Now"-Leute, die im letzten Jahr schwere Monate in schlimmsten Gefängnissen der Taliban in Afghanistan verbrachten. Sie antworteten im Interview: "Am meisten halfen uns bei unserem Beten die Psalmen." Hier wird eines deutlich: Menschen, die extremen Belastungen ausgesetzt waren, empfanden den Psalter als eine ganz große Hilfe, um dadurch in der Gemeinschaft mit Gott gestärkt zu werden.
Es ist deshalb sehr hilfreich, der Frage nachzuspüren: "Warum haben durch die Jahrhunderte die Christen von den Psalmen so viel Kraft bekommen? Was ist das Geheimnis der Psalmen?" Eugene Peterson, der ursprünglich semitische Sprachen studierte und dann erst Theologie, hat ein sehr gutes Buch über die Psalmen geschrieben ("Answering God" = "Gott antworten"), aus dem ich viele Gedanken aufgenommen habe. Wenn wir einen neuen Zugang zum Psalter finden, werden wir auch eine Erneuerung unseres Betens erfahren.

I. Die Psalmbeter beten anders.

Die Psalmen sind die Werkzeuge, mit denen Gott an uns arbeiten will. Wir brauchen diese Werkzeuge, sonst wird unser Glaube nicht wachsen, - sonst werden wir in den Stürmen und in den Wüstenstrecken des Lebens nicht bestehen. Wenn wir geistliche Reife erlangen wollen, - wenn wir Gott mit Leib, Seele und Geist verherrlichen wollen, dann kommen wir nicht an den Psalmen vorbei. Gott gab uns die Psalmen, damit ER uns im Gebet erziehen kann.
Nun weiß aber fast alle Welt etwas vom Beten. Wenn wir Hilfe brauchen, - wenn wir ein Ziel erreichen wollen, dann fangen wir an zu beten. Das liegt im Menschen drin. Aber bei den Psalmen ist es anders. Die Psalmen suchen nicht Gott, sondern sie antworten Gott, der uns sucht. Der natürliche Mensch bestürmt mit seinen Problemen den Thron Gottes und bittet dring-end um Erledigung - ohne vorher sich im Geringsten Gedanken zu machen, ob Gott wohl auch ihm einiges zu sagen hätte. Wenn wir vor einem hohen Vorgesetzten erscheinen, dann legen wir nicht einfach los, sondern warten, bis wir ums Wort gebeten werden. Wenn wir uns an Gott wenden, dann will Gott erst einmal zu uns reden. ER hat das Recht dazu und es ist auch gut für uns. ER kommt und spricht zu uns - in unserer Sünde, in unserer Verzweiflung - und erfüllt uns mit Seiner Gnade. Es gefällt uns nicht alles, was Gott uns sagt, und manches verstehen wir auch nicht. Aber was wichtig ist für unser Leben, das können wir von Gott erfahren. Was ER sagt, ist entscheidend. Wer nicht auf Gottes Stimme hört, baut sein Lebenshaus ohne die göttlichen Ideen, die ja die wertvollsten sind. Die große Kunst des Gesprächs mit Gott ist das Gebet. Die Psalmen erziehen uns in dieser Kunst. Wir dürfen freilich Gott alles sagen im Gebet - aber bei den Psalmen führt das Ringen zum Gehorsam. - Es besteht ein Unterschied zwischen dem Beten zum "unbekannten Gott" und dem Beten zum bekannten Gott, der sich offenbart hat durch Israel, in Christus und durch die Heilige Schrift. Das Wesentliche beim Gebet ist nicht, dass wir uns richtig ausdrücken können, sondern dass wir lernen, auf Gott zu hören und IHM zu antworten. Dazu helfen uns die Psalmen. Auf diese Weise sind die Christen in der zweitausendjährigen Geschichte innerlich stark geworden und haben geistliche Reife erlangt.

II. Worum geht's in den Psalmen?

Die Psalmen sind in poetischer Sprache abgefasst. Sie wollen nicht dichterische Schönheit darstellen sondern sie wollen in die Tiefe führen. Sie wollen uns keine Informationen über das Leben liefern sondern uns mitten hinein ins Leben führen und uns im Herzen treffen. Sie bringen uns keine neuen Ideen über Gott oder neue Vorschläge für eine bessere Moral. In den Psalmen führen wir ein persönliches Gespräch mit Gott. Gott spricht zu...
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