Return to the homepage   
the sermon database
Title, passage:
Author:
Language:
Category:
Media type:
Order:
Hits per page:
Title: Bibelkurs - Teil 044/104 - Bei den Psalmen beten lernen - Teil 2/3 - Die Sprache, der Rhythmus, die Geschichte in den Psalmen
Author: Gerhard Hägel
Passage: Psalm 3, 1-9 (Psalmen) und Psalm 4, 1-9 (Psalmen) und Psalm 5, 1-13 (Psalmen) und 1. Mose 31, 49 (Erstes Buch Mose, Genesis)
Language: german (Germany, Austria, Liechtenstein, Switzerland)
Category: Bible study
Date/Time: 04.05.2002
Pages: 5
ID: 35280
Available version(s):
text version: Right click here & Save target as (IE) or Save link... (Google Chrome) (file size: 23741 Bytes) Click to select this version!
MS Word: Right click here & Save target as (IE) or Save link... (Google Chrome) (file size: 91648 Bytes) Click to select this version!
html: Right click here & Save target as (IE) or Save link... (Google Chrome) (file size: 65147 Bytes) Click to select this version!
pdf (acrobat reader): Right click here & Save target as (IE) or Save link... (Google Chrome) (file size: 292471 Bytes) Click to select this version!
epub (electronic publication): Right click here & Save target as (IE) or Save link... (Google Chrome) (file size: 13826 Bytes) Click to select this version!
mobi (Mobipocket for amazons kindle): Right click here & Save target as (IE) or Save link... (Google Chrome) (file size: 25186 Bytes) Click to select this version!
azw3 (Amazons kindle): Right click here & Save target as (IE) or Save link... (Google Chrome) (file size: 28599 Bytes) Click to select this version!
Keywords: I. Die Sprache der Psalmen.

Der 3. Psalm ist das erste echte Psalmgebet. Psalm 1 und 2 haben uns vorbereitet, in der richtigen Einstellung zu beten. Psalm 3 ist ein Hilferuf: "Ach, HERR, wie sind meiner Feinde so viel!" ist der erste Satz. Ein Mensch ist in Not und schreit um Hilfe. So fängt echtes Beten an. Das ist die Sprache des Gebets: Menschen rufen in ihrer Drangsal - in Leid, Schuld, Angst, Verzweiflung - zu Gott. Ihr Leben ist bedroht. Wenn keine Hilfe kommt, gehen sie dem Tod entgegen. Das Beten fängt an in der Verzweiflung. Unter dem Druck des Leidens beginnt der Mensch zu sprechen, - zu beten. Weinen - das sind die ersten Laute des neugeborenen Babys. Das kleine Kind schreit, um das zu bekommen, was es zum Überleben braucht: Nahrung, Wärme, Trost, Liebe. Wir haben keinen Instinkt, sondern die Sprache ist das Mittel, um Hilfe in der Not zu bekommen.
Was für die Sprache gilt, das ist auch für das Gebet wichtig. Jeden Tag sind wir mit irgendeiner Schwierigkeit konfrontiert. Der jüdische Nobelpreisträger (für Literatur) Isaac B. Singer (New York) sagt einmal: "Ich bete nur, wenn ich in Not bin. Aber da ich täglich in Problemen stecke, bete ich die ganze Zeit." Wir sollten dem Apostel Paulus folgen, der schreibt: "Betet immerzu, - ohne Auf-hören!"
Es ist gut, sich ein paar Gedanken über die Sprache zu machen, weil das Beten Sprache ist und weil wir von früh bis abend mit Sprache zu tun haben. Die Sprachforscher unterscheiden drei Gruppen von Sprache:
* Die Sprache des Herzens. (I) Es ist die Sprache der persönlichen Vertrautheit. Diese Sprache lernen wir als Kind zuerst. Anfangs sind es nur einige Laute, dann ganz einfache Namen: Mama, Papa. Diese Anfänge der Sprache bilden eine wichtige Basis für unser Leben, - für Geborgenheit und für Gemeinschaft.
* Die Sprache der Information (II) folgt danach. Wir lernen unsere Umgebung kennen, jeden Tag kommen neue Objekte dazu: Wasser, Finger, Flasche, Puppe ... Wir brauchen das, um uns in der Welt orientieren zu können. Vor allem in der Schule wird sie gebraucht.
* Die Sprache der Motivation (III) ( - einen Befehl, eine Aufforderung weitergeben: Geh! Komm! Bring mir das!...) Die Werbung, die Politik, die Propaganda arbeiten vor allem mit dieser Art.
Sprache II und III dominieren bei uns. Wir werden täglich von Informationen überschwemmt. Wir können im Lexikon oder im Internet ziemlich schnell alles erfahren, was wir wissen wollen. Ebenso werden wir jeden Tag aufgefordert, zu kaufen, zu sehen, zu probieren, zu lesen, zu reisen. Die Technik hat die Kommunikation gewaltig gefördert (Telefon, Handy, Computer...). Seit es Menschen gibt, werden täglich Neuigkeiten ("Informationen") ausgetauscht. Die Amerikaner haben ein deutsches Fremdwort: "Kaffeeklatsch". Es wird viel geplaudert, aber wenig nach Sprache I. Der Apostel Paulus ermahnt in seinen Briefen Timotheus vier mal, das "lose Geschwätz" zu meiden, denn es ist schädlich für den Glauben. - Aber die vertrauliche Sprache des Herzens, die tröstet, ermutigt, aufmuntert, verkümmert immer mehr. Und gerade diese Sprache brauchen wir, weil sie die Gemeinschaft stärkt und uns innere Kraft gibt. Wir kennen sie als Kinder, als Verliebte. Unter den Gläubigen sollte sie zuhause sein. Wir brauchen sie, um wirklich Mensch zu sein. Bei den Psalmen können wir sie lernen. Sie sind in der ursprünglichen Sprache geschrieben, die wir als Kinder lernten: die Sprache der vertrauten Atmosphäre. Bei den Psalmen kommen wir zu den Grundlagen unseres Lebens zurück.

II. Der Psalm 3 - ein echtes Gebet!

Ein Hilferuf kommt aus dem Herzen. Die Not des Beters ist groß, er selbst ist in Bedrängnis:
* er hat zahlreiche Feinde (V.2) - ( - viele Sorgen, - viele Probleme - wer kennt das nicht?)
* sie attackieren ihn (V.2) - (... und wie setzen uns Probleme, Sorgen und Menschen oft zu!)
* sie rauben ihm den Glauben, zerstören sein Gottvertrauen und seine Hoffnung. (V.3) - ("Gott hilft doch nicht!" - "Beten hat keinen Wert!" - "Es hat alles keinen Sinn!")
Aber der Beter (David) weiß, dass er bei Gott Rettung und Hilfe findet:
* Gott schützt ihn mit einem Schild. (V.4) - Wir sind nicht allein! Gott ist auf unserer Seite und setzt sich für uns ein. ER ist aktiv!
"Gott ist seine Ehre!" - Er ist stolz auf seinen Gott, der ein mächtiger Herrscher ist und der ihn nie enttäuscht.
* "Gott richtet sein Haupt empor" (V.4) - David ist nicht geknickt, Er hat wieder Hoffnung! Er hat keine Angst, auch wenn sich Zehntausende gegen ihn stellen.
* Das Gebet endet mit einer großen Zuversicht: "Der HERR erhört mich. ER hält mich. Ich fürchte mich nicht. Bei dem HERRN findet man Hilfe." (V.5-7)
Die Sprache der Psalmen ist manchmal ziemlich derb ("Du schlägst meine Feinde auf die Backe und zerschmetterst der Gottlosen Zähne" V.8). Eine ähnlich kräftige Sprache finden wir später in der Offenbarung des Johannes. Das bedeutet: unsere Gebete brauchen nicht besonders fein oder wohlformuliert zu sein. Wenn wir beten, können wir reden, wie es uns ums Herz ist, - wir müssen nur ehrlich sein. Gebete sind keine Engels-Gespräche. In diesem Psalm sind keine abstrakten Wörter. Es geht handfest um Not, Verzweiflung, - ums Überleben. Aber der Psalm endet mit Dankbarkeit und mit der Gewissheit: der HERR hilft, Sein Segen ist mit uns. (V.9)
Beten ist ein vertrauliches Gespräch mit unserem himmlischen Vater, dem wir alles sagen dürfen. Die Psalmen wollen uns nicht neue Informationen über Gott liefern, sondern uns ermutigen, mit Gott im Gespräch zu bleiben. - Der größte Kirchenlehrer des Mittelalters, Anselm von Canterbury (um 1100), schrieb ein berühmtes theologisches Werk über die Größe und Allmacht Gottes, das "Monologion". Erst hinterher merkte er, dass er es in der falschen Sprache geschrieben hatte: er hatte ü b e r Gott geschrieben. Er schrieb es noch einmal - nicht in Sprache II sondern in Sprache I - als Gebet, das "Proslogion" (= "Wort an Gott"). Die wahre Gottesgelehrtheit besteht nicht darin, dass wir viel über Gott reden - sondern dass wir viel mit Gott reden.

III. Geschichte - in den Psalmen.

Am Anfang von Psalm 3 steht eine kurze Bemerkung: "als David vor seinem Sohn Absalom floh". Der Psalm bezieht sich also auf ein Ereignis im Leben Davids, auf eine Geschichte. Jeder Tag ist eine Geschichte. Das ganze Leben besteht aus Geschichten. Und hinter jedem echten Gebet steht eine Geschichte. Wir lesen Gott im Gebet nicht lange Listen vor sondern wir tauchen ein ins Leben. - In den meisten Psalmen steht am Anfang eine Notiz, die den Psalm mit einem Anlass verknüpft. Nur bei 34 Psalmen nicht. Oft sind es Hinweise für die Verwendung im Gottes-dienst. Die Gebete haben mit der Praxis zu tun, sie sind keine "geistigen Höhenflüge". In unseren Gebeten dürfen der Lärm und der Frust des Alltags ihren Platz haben.
73 Psalmen sind von David oder für David. Er ist der bedeutendste Psalmdichter. Viele Psalmen sind mit Davids Leben verbunden. Das ist kein Zufall. Die Lebensgeschichte Davids ist die ausführlichste in der Bibel. Wir wissen mehr über David als über irgendeinen anderen Glaubens-menschen der Bibel. Und dieser David wird uns geschildert als einer, der sehr viel gebetet hat. Von Gebetsmenschen können wir viel lernen. Dabei ist zu beachten: David war kein Priester und kein Prophet, er war ein Laie. David war Schafhirte, 15 Jahre lang Guerilla-Kämpfer, Hofmusiker und Politiker. Er stand mitten in der Welt und doch war sein Leben ein geheiligtes Leben. Das echte Gebet gehört in das normale Leben hinein. - In alten hebräischen Handschriften von den zwei Samuelbüchern (die Davids Leben enthalten) waren Abschnitte frei gelassen, wo die Leser einen Psalm eintragen konnten, der einer Situation im Leben...
Help! My download aborts!?! Click here for help!
Return to the homepage
[email protected]