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Title: Bibelkurs - Teil 063/104 - Heiligkeit - bei Gott und bei den Menschen
Author: Gerhard Hägel
Passage: Römer 8, 29 (Römerbrief) und Offenbarung 15, 4 (Offenbarung des Johannes) und Jesaja 41, 14 und Hosea 11, 9 und 1. Petrus 1, 15-16 (Erster Petrusbrief) und Matthäus 5, 48 (Matthäus-Evangelium, Mt.) und Johannes 15, 5 (Johannes-Evangelium, Jh.) und Galater 4, 19 (Galaterbrief) und Hebräer 12, 14 (Hebräerbrief) und 1. Thessalonicher 4, 3-7 (Erster Thessalonicherbrief) und Offenbarung 19, 13 (Offenbarung des Johannes) und 1. Thessalonicher 3, 13 (Erster Thessalonicherbrief) und 1. Thessalonicher 5, 23 (Erster Thessalonicherbrief) und Philipper 1, 10 (Philipperbrief) und Epheser 1, 4 (Epheserbrief) und Kolosser 1, 22 (Kolosserbrief) und 1. Timotheus 6, 14 (Erster Timotheusbrief) und 1. Korinther 1, 8 (Erster Korintherbrief) und 2. Petrus 3, 11-14 (Zweiter Petrusbrief) und Judas 1, 24 (Judasbrief) und 1. Timotheus 2, 5 (Erster Timotheusbrief) und Römer 8, 34 (Römerbrief) und 1. Johannes 2, 1 (Erster Johannesbrief) und Kolosser 2, 9 (Kolosserbrief) und 1. Korinther 1, 30 (Erster Korintherbrief) und Philipper 4, 13 (Philipperbrief) und 1. Korinther 7, 14 (Erster Korintherbrief) und Römer 6, 19 (Römerbrief)
Language: german (Germany, Austria, Liechtenstein, Switzerland)
Category: Bible study
Date/Time: 22.01.2005
Pages: 6
ID: 35299
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Keywords: Heilig ist ein zentraler Begriff in der Bibel - und in allen Religionen, aber im Volk sind irreführende Vorstellungen gängig. Bei den Heiligen denken die meisten an eine vollkommene Frömmigkeit, an fast sündlose Menschen. Diese falschen Vorstellungen sind im Lauf der Jahrhunderte vor allem durch die Heiligenverehrung und durch die Unkenntnis der Heiligen Schrift entstanden. Deshalb haben sich auch manche Wörter eingebürgert mit einem negativen Beiklang, wie z.B. "Scheinheilige" oder "ein komischer Heiliger". Aus diesem Grund ist es wichtig, zu erfahren, was die Bibel wirklich mit Heiligkeit meint. Die Lehre der Bibel ist ganz anders. Heilige sind in der Bibel Menschen, die Gott beschlagnahmt hat, - die IHM gehören, - die ER zu Seinem Eigentum gemacht hat. - Als P. Johannes Busch 1955 bei der 10. Pfingsttagung in Bobengrün sprach (ein Jahr vor seinem Tod), war sein erster Satz an die Festversammlung: "Ihr Heiligen vom Frankenwald, ich grüße euch in Jesu Namen!" Und in seiner Ansprache hat er dann die biblische Auffassung von "heilig" erklärt. Als Mose vor dem brennenden Dornbusch stand, hörte er die Stimme Gottes: "Zieh deine Schuhe aus, denn der Ort darauf du stehst, ist heiliges Land!" Der Platz, auf dem der Dornbusch stand, war ganz normale sandige Erde, wie ringsherum, - aber er war heilig, weil Gott ihn beschlagnahmt hatte, weil ER hier gegenwärtig war. Ein Heiliger ist ein Mensch wie jeder andere, aber Gott hat Besitz von ihm ergriffen, - Christus wohnt in ihm, deshalb ist er ein Heiliger. Dass er dann von Christus nach und nach umgestaltet wird, das ist die normale Folge, - das ist die Arbeit des Heiligen Geistes in ihm - denn, so sagt Paulus: Der Christ ist ein Mensch, "der dem Bild Christi gleich sein soll" (Römer 8, 29). Fast in allen Apostelbriefen grüßt Paulus am Anfang seine Adressaten mit dieser Anrede - z.B. "An die Heiligen in Kolossä...". Sogar die Korinther grüßt er pauschal so, obwohl gerade in dieser Gemeinde (die er gut kannte, weil er selbst sie gegründet hatte) massive moralische Entgleisungen geschehen waren.
Heilig ist ein Christ, weil er Christus gehört, - heilig ist der Tempel, weil er Gott gehört. Und das Allerheiligste ist der Tempelbereich, in dem Jahwe selbst wohnt. Israel ist ein heiliges Volk, weil es Gott zu Seinem Eigentum erwählt hat. In Psalm vier steht der bekannte Vers: "Erkennet doch, dass der HERR Seine Heiligen wunderbar führt."
Heilig ist deshalb ein so wichtiges Wort in der Bibel, weil Gott vorrangig als heilig bezeichnet wird, erst dann folgt die Bezeichnung "allmächtig". Niemals finden wir in der Bibel die Bezeichnung Sein "mächtiger Name" - aber häufig lesen wir von Seinem "heiligen Namen". Gottes Heiligkeit ragt über alle Seine anderen Eigenschaften hinaus. Wir lesen von Seiner "heiligen Gerechtigkeit", von Seinem "heiligen Arm", seinem "heiligen Wort". - Wir finden in den Evangelien oft, dass Jesus wichtige Wahrheiten einleitete mit den Worten: "Wahrlich, wahrlich...", - also eine doppelte Betonung! Aber dreifach genannt wird in der Bibel nur das Wort heilig, - und zwar an zwei entscheidenden Stellen, - in Jesaja 6 "Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth..." bei der Berufung des großen Propheten Jesaja im Tempel - und in der Offenbarung (Kap.4) bei der ersten Anbetung vor dem Thron Gottes, die beginnt mit den Worten: "Vier himmlische Gestalten hatten keine Ruhe Tag und Nacht und sprachen: Heilig, heilig, heilig ist Gott, der HERR, der Allmächtige..." Mit dieser gewaltigen Vision startet die Entfaltung des göttlichen Plans für die Zukunft des Universums. Zuallererst wird der Himmel auf die Heiligkeit des Allmächtigen aufmerksam gemacht - mit einem machtvollen Lobgesang - gleichsam wie in einer Ouvertüre.
Aus diesen Fakten merken wir, dass Heiligkeit ein Thema von großer Bedeutung ist!

I. Heiligkeit in den Religionen. Es ist auffällig, dass Heiligkeit in allen Religionen der Menschheit eine wichtige Rolle spielt. Wenn es also heutzutage immer mehr Leute gibt, "denen nichts mehr heilig ist", dann wissen sie gar nicht, dass sie abseits der ganzen Menschheit stehen. Der deutsche Theologe Rudolf Otto hat 1917 ein Buch zu diesem Thema geschrieben, das heute noch als Standardwerk anerkannt ist - mit dem Titel: "Das Heilige". Darin findet sich seine klassische Definition: "Heilig ist das, was uns erzittern lässt - aber auch anzieht und fasziniert" (lateinisch: das "numen tremendum et fascinosum"). Das gilt für alle Religionen. Viele haben für "heilig" noch ein anderes Wort: tabu, das aus Polynesien (die Inseln im Indischen Ozean) stammt. Wir kennen es als Fremdwort - in dem Sinn, dass über ein Thema nicht gesprochen werden darf, - dass etwas nicht berührt werden darf. Dafür gibt es bei vielen Religionen sogar sehr strenge Regeln, deren Nichteinhaltung mit dem Tod geahndet wird. Wenn in unserer Zeit immer mehr Tabus gebrochen werden - vor allem in den Medien - dann ist das ein Hinweis auf zunehmende Unmenschlichkeit. Es ist nötig, dass das Heilige unter uns wieder mehr Platz bekommt. Tabu - das bedeutet: es gibt für den Menschen eine Grenze, die nicht überschritten werden darf. Darauf hat wiederholt - wie "ein Rufer in der Wüste" - ein bedeutender Wissenschaftler unserer Zeit hingewiesen: Erwin Chargaff, der zu den Begründern der Gentechnik zählt und die Vorarbeiten leistete für die Entschlüsselung der DNS-Doppelhelix (Watson & Crick haben dann 1962 den Nobelpreis dafür bekommen!). Er lehrte als Prof. in New York, stammte aus Wien und war gläubiger Jude (Er starb mit 97 Jahren im Jahre 2002). Er schreibt: "Ich bin der Meinung, dass Menschen Grenzen gesetzt sind. - Es geht um die Misshandlung eines Kerns: des Atomkerns und des Zellkerns. In beiden Fällen habe ich das Gefühl, dass die Wissenschaft eine Schranke überschritten hat, die sie hätte scheuen sollen. soll Otto Hahn nach der Kernspaltung ausgerufen haben. Hat er Ihn vorher gefragt?" Hier scheint sich bemerkbar zu machen, dass ein gottesfürchtiger Jude mehr Gespür hat für das, was heilig und unantastbar ist.
Tabu bedeutet auch: man darf die Gottheit nicht kritisieren. Wie schnell kommen Kritik und Anklagen über unsere Lippen, wenn uns ein Missgeschick oder ein Schicksalsschlag trifft. Wenn Gott heilig ist, dann ist auch all Sein Handeln heilig, das heißt: ER handelt immer richtig. Bei Diskussionen und Kommentaren zu diesen Themen (bei Erdbeben, Katastrophen) ist heutzutage wenig von der Heiligkeit Gottes zu spüren.
In den Religionen gibt es vieles, das als "heilig" erklärt wird: Orte, Personen, Quellen, Geräte, Bücher ... Es besteht immer ein deutlicher Unterschied zwischen dem Heiligen und dem Profanen (= Weltlichen). Das Heilige ist auch grundsätzlich etwas, das mit Kraft (= Mana) gefüllt ist, -weshalb es lebensgefährlich ist, das Heilige nicht zu beachten. Subjektiv bedeutet das, dass die Menschen vor dem Heiligen sich fürchten - aber in einer positiven Weise, - in Ehrfurcht (nicht in Angst!). - Dieses Phänomen begegnet uns auch im Alten Testament, wo in den Psalmen durchgängig die Gläubigen bezeichnet werden als die, "die den HERRN fürchten". Als Jakob von zuhause flüchten musste, sah er in der ersten Nacht im Traum in einer Vision die Himmelsleiter und hörte die Stimme Gottes. Als er erwachte, sagte er: "Wie furchtbar (Luther: wie heilig) ist diese Stätte! Hier ist die Pforte des Himmels!" (1. Mose 28) Biblischer Glaube ist im Kern Gottesfurcht, d.h. der Gläubige ist überzeugt von der überirdischen, gewaltigen Kraft seines Gottes. Dieselbe Reaktion finden wir auch bei Mose, als er am feurigen Dornbusch Gott begegnete. Gott rief: "Mose, Mose, tritt nicht herzu; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land!" - "Und Mose verhüllte sein...
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